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Die "Schafskirche"
Nördlich von Lißberg, "auf dem Domm" (von Domanium = Eigentum der Herren von Lißberg), an der
alten Hohen Straßem sind die spärlichen Reste einer kleinen Kapelle zu sehen.
Aus -
von Heinrich Wagner, Darmstadt 1890, Seite 201 -
Er beschreibt sie als "kleiner, unscheinbarer Bau, dessen zerfallenes Gemäuer einen jetzt
unbedeckten, rechtwinkligen Raum von 7,40 m Länge und 4,20 m Breite im Äusseren einschließt."
Es folgt ein Hinweis auf die Lißberger Salbücher von 1578 -
Zu den Quellen hat Christian Vogel folgendes recherchiert, dass wir auszugsweise widegeben :
Die o.g. Salbücher :"Herrnäcker bei der Schaffskirchen, vorn an die Thomstraßen"
Die Anhöhe heißt offensichtlich "Schafberg an der Mark".
Schon als Ruine wird sie erstmalig erwähnt durch den Schwickartshäuser Pfarrer Stannarius,
Mitte des 18. Jahrh. : "Die Ruderen von einer alten catholischen Capelle sind noch vorhanden,
etzo die Schafskirche genannt, von der Mark am Wald, so selbst die Pfarr allhier ein Stück Land
rund um die Capelle zu ziehen hat laut Urkund und Zehend Stein."
Von diesem Pfarrer stammt auch der einzige Hinweis auf eine Ausstattung der Kapelle :
"Sind solche Zinsen und Zehend außer und innerhalb des Gerichts Lißberg und unseres gnädigsten Fürsten und Herren Landen lauter geistliche Verstiftungen zur Pfarr allhier, von der Capell herrührend bei Lißberg." Als Quelle gibt er ein nicht mehr vorhandenes Salbuch des 16. Jahrh. an.
Auf einen Hof bei der Schafskirche bezieht sich nur sehr vage der Ortenberger
Burgfriede von 1357 :
Auf der hohen Straße hin bis Eckartsborn -
Schlußfolgerung :
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hinweisender Namen (Brand, Frauenberg, Wildfrauengestühl) und direkt an einem alten Straßenverlauf.
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zur Zeit der Rodung bereits bestand, größere Bedeutung hatte und der Ausgangspunkt der Rodung war.
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Soweit die Quellenlage.
In der mündlichen Überlieferung bringt man die "Schafskirche" immer wieder mit dem Leichenzug
des heiligen Bonifatius in Verbindung. Seine Leiche wurde im Juli 754 von Mainz nach Fulda überführt.
Man benutzte in unserer Gegend wohl die Hohe Straße (rechte Nidderstrasse) und die querte in Lißberg das Flüßchen Hillersbach (ob nun als Seitenabzweig oder als Haupttrasse sei dahingestellt).
An den Rastplätzen des Leichenzuges wurden zum Gedenken kleine Kapellen errichtet.
War das auch in Lißberg der Fall ?
Vielleicht haben wir zur 1250 Jahrfeier des Leichenzuges im Jahr 2004 neuere Erkenntnisse.
Eine Arbeitsgemeinschaft des Wetteraukreises beschäftigt sich in Zusammenarbeit mit
anderen Gruppen mit der Erstellung der "Bonifatius Route" als Pilgerweg von Mainz nach Fulda.
In diesem Zusammenhang soll auch die Geschichte der Schafskirche, vielleicht sogar durch
archäologische Grabungen, weiter erforscht werden.
In 2 Grabungskampagnen wurden die Reste freigelegt. Spektakuläre Funde wurden nicht gemacht, aber mittlerweile sind die Reste gesichert, saniert und bilden einen schönen Rasplatz an der Bonifatiusroute.
Auf der Bonifatiusroute :
von Eckartsborn kommend erblickt man rechts des Weges die Schafskirche.
Und so könnte sie ausgesehen haben.
Diese Rekonstruktion wurde freundlicherweise von Dr. Dieter Wolf, Butzbach, zur Verfügung gestellt.