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Ursprung und Bedeutung des Namens "Lißberg "
Sturmfels deutet ihn in seinem Werk "Die Ortsnamen Hessens" zum Berge des Liubo,
d.i. der Liebe, der Angenehme. Die Ableitung des Wortes lieb geht über das althochdeutsche Wort liup, liub, liob,liab hin zu lieb, was mit angenehm gleichzusetzen ist.
Was aber ist in Lißberg "angenehm" ?
Angenehm ist der Platz. Der Grund und Boden, auf dem man sein Haus errichtete.
Die Lage der Burg ist einmalig. In günstiger Spornlage auf einer Basaltkuppe im Mündungsdreieck von Hillersbach und Nidder, zwar auf dem Berg, aber gleichzeitig doch in einem weiten Tal geschützt, war der Platz "angenehm" -
Der Name Lißberg kommt im Mittelalter in den verschiedensten Schreibweisen vor.
1222 Liebesberc, 1223 Libsperg, 1233 Liebesbere, 1234 Livesberg, 1288 Lysperg,
1290 Libesperg, 1300 Lybesborg. Im 14. Jahrhundert wechselt der Name von Liebes -
über Libis -
Schreibt man es nun mit ss oder ß ?
Auf einem Kupferstich um 1600 steht "Lißberg am Vogelsberg", also eindeutig mit ß.
Nur in der "Braunen Epoche" wurde der Name Lißberg am Bahnhofsgebäude übertüncht und durch LISSBERG ersetzt. Warum wohl ?
Lißberg / Hessen bitte nicht mit Lisberg bei Bamberg verwechseln.
Auch Geschichtsforscher können manchmal irren. So wurde z.B. eine Burgansicht von Lisberg in der Festschrift zur 750 Jahrfeier von Lßberg als Ansicht unserer Burg abgedruckt.
Aber da die Franken sich gar nicht so sehr von den Hessen unterscheiden, pflegen wir seit Jahren freundschaftliche Beziehungen zu den Lisbergern.
Das Stadtwappen
Das erste Stadtwappen ist in Siegelform belegt.
Oberfinanzrat Günther am Archiv für hessische Geschichte und Altertumskunde, Bd. III beschreibt es wie folgt : "Ein zirkelrundes 1 1/4 Zoll großes Siegel, mit einem deutschen Blumenschild, in welchem sich zwei kreuzende Balken enthalten sind. Zwischen den beiden oberen Balkenenden stehet, den spitzen Winkel ausfüllend, ein sechsstrahliger Stern".
In der Umschrift liest man : SIGILLUM von LISBURGK 1636
Die Tinktur war in dem Siegel nicht angegeben. In Ermangelung von entsprechenden Notizen konnte nicht erläutert werden, welche Bedeutung die in dem Siegel als Wappenteil vorkommenden zwei Balken (Andreaskreuz) haben sollen. Mittlerweile geht man von folgender Annahme aus :
Das Kreuz ist Bestandteil eines Siegels, das ein älterer Gerichtsbezirk (Bobenhausen, Eckartsborn, Schwickartshausen) führte. Er hatte seinen Gerichtstag am "St. Andreastag". Die drei Orte fielen an das AAmt Lißberg und so wurden die Balken in das Stadtwappen aufgenommen.
Der Stern wird auf die späteren Herren der Stadt, der Grafen von Nidda und Ziegenhain, auch die Sterngrafen genannt, die ihn golden und auch silbern auf schwarz führten, zurückgeführt.
Das oben abgebildete "moderne" Stadtwappen beinhaltet Elemente aus dem Siegel ( 17. Jahrh.) sowie Elemente aus dem Wappen der Herren von Lißberg (13. Jahrh.).
Es kam 1964 in Gebrauch und ist beschrieben bei -
" Deutsche Wappen . Bundesrepublik Deutschland".
das offizielle Wappen
Wappen bis um 1700 -
war auch der erste Vorschlag zur Neugestaltung
Das Wappen der Herren von Lißberg
"Das Wappen dieser Herren war ein im goldenen Felde ein zum Grimme geschickter, linksgewendeter, ungekrönter rother Löwe, mit doppelknötigem Schwanze, die Endbüschel auswärts gehalten. Auf dem Helme zwischen zwei Pfauenwedeln ein hermelinausgeschlagener Hut mit drei schiefen Querstreifen."
Das Wappen wurde von den 2 Linien geführt, aber in gewechselten Farben.
Die nebenstehende Bildfolge zeigt das Wappen der Edelherren.
In der Klosterkirche von Blankenau ist das Wappen, allerdings nur als Schildwappen ohne Decken und Helmzier, auf einer Grabplatte zu sehen.
Das abgebildete farbige Wappen wird Berthold zugeschrieben. Es unterscheidet sich in der Farbgebung von der obigen Beschreibung. Farbwechsel in den Wappen dienten zur Unterscheidung der einzelnen Linien. Die Schildfigur stellt, heraldisch gesehen, einen Leoparden dar.