Kernburg - Lißberg

Lißberg / Hessen
Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü:

Kernburg

Geschichte > Die Burg

Die Kernburg

 

Inmitten der alten Ringwallanlage, die zu Baubeginn wohl noch intakt war und einen gewissen Schutz bot, wurde auf dem höchsten Punkt die Kernburg errichtet.
Ein dicker Mauerring, mit Stützpfeilern verstärkt, mit Eckquadern aus Sandstein und Eingangstor umschließt ein eher kleines Areal.
Darin befanden sich Bergfried, 2 Herrenhäuser, das Brunnenhaus mit der Küche und die Kapelle.

Das Herrenhaus am Turm

Auf seinem Platz steht heute die "Burghalle". Erhalten ist noch der Gewölbekeller, der unter dem gesamten Haus angelegt war. Das Gebäude schloß mit der Außenmauer ab.
Diese Seite wies zur "Angriffsseite" hin, wo der Weg vom Ort zur Burg herauf führt. Deshalb wurde diese Seite als "Schildmauer" errichtet, deren Mauerstärke 3 Meter beträgt. In dieser Mauer ist auch, in halber Höhe, ein "Breilecker" oder "Neidkopf" aus Sandstein eingelassen. Dieser sollte die möglichen Angreifer verhöhnen.

Das Haus muss mehrer Stockwerke hoch gewesen sein, denn nur von ihm aus konnte man über eine kleine Zugbrücke den Eingang des Turmes (Bergfried) erreichen, der ca. 9 Meter über dem Boden lag.So jedenfalls die Schilderung eines Zeitzeugen. Dieses Haus war noch bis 1824 der Sitz des Amtskellers Biersack. Nach dessen Auszug verfiel auch das Gebäude.

Das zweite Herrenhaus

Die beiden Herrenhäuser standen im rechten Winkel, getrennt durch das Brunnen und Küchenhaus, an der Außenmauer zueinander.
Von diesem Haus sind noch die Fensteröffnungen in der Aussenmauer erhalten, sowie die, in die Mauer eingelassenen Kragsteine, auf denen die Balken der Zwischendecke ruhten.

Die wohl später angebauten Höfe weisen nicht die Mauerstärke der Kernburg auf. Sie sind 2 schalig ausgeführt. Die Mauerhöhe ist nicht mehr klar nachzuvollziehen. Zum Einen ist dies dem Vertsturz und der Entnahme von Baumaterial geschuldet, zum Anderen wurde Erdreich gegen die Außenmauern geworfen, sodaß der Mauerfuß nicht mehr klar zu erkennen ist. Die Anlage besaß zwischen jedem "Hof" ein Tor. Die Löcher für die Torflügel sind noch erhalten. Über dem Eingangstor wird ein "Torhaus" wahrscheinlich aus Fachwerk erwähnt. Es ist auch die Rede von einem Graben mit Zugbrücke. Möglicherweise wurde hier ein Teil der alten Ringwallanlage in die Befestigung integriert.
Als vorgelagerte Befestigung wird von einem "gebückten Hain" gesprochen, der wohl die hölzerne Palisade der Wallanlage ersetzt hat. Der Verlauf ist auf der oben stehenden Karte grün eingezeichnet und umschließt den Burgbering in einigem Abstand.

 
Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü