Kölner Dom - Lißberg

Lißberg / Hessen
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Kölner Dom

Geschichte

Die Lißberger und der Kölner Dom.

Die Lißberger haben den Dom zwar nicht gebaut oder gar bezahlt, aber zumindest war ein Lißberger maßgeblich an dem Projekt beteiligt.
Folgendes war in der regionalen Presse "Kreisanzeiger" vom 17. August 1998 zu lesen :
Lißberger unter den Gründungsvätern des Doms
Hartmann von Lißberg war 1248 Mitglied des Kapitels, das einmütig den Bau des Kölner Domes beschlossen hatte.
Von Christian Vogel

In Köln wurde in Gegewart des Kardinalstaatssekretärs des päpstlichen Legaten und vieler Würdenträger aus aller Welt mit großem Pomp der 750. Jahrestag der Grundsteinlegung des Doms gefeiert. Dieses erst im vergangenen Jahrhundert vollendete riesige gotische Gotteshaus hat den Ruf, nicht nur die Hauptkirche von Deutschland, sondern eine der bedeutendsten Sakralbauten der Welt zu sein. Die Tatsache, daß ein Lißberger zu den 24 Gründungsvätern dieses Doms gehört hat, ist in der Wetterau kaum bekannt.
Bauherr des Kölner Doms war das Domkapitel. Es hat einmütig den Bau beschlossen und ins Werk gesetzt. Mitglied dieses Kapitels war in 1248 Hartmann von Lißberg, einer aus den Herren von Lißberg, die auf der Burg dieses Namens ihren Stammsitz hatten und von 1222 bis 1396 urkundlich belegt sind.
Sie beherrschten zwar nur ein kleines Gebiet, aber sie waren Dynasten und gehörten damit zum höchsten Adel des Deutschen Reiches.
Die ersten sind denn auch in der Umgebung des Hohenstaufen - Kaisers Friedrich II. belegt. Ihre Herkunft hat sich bislang nicht klären lassen. Ihre Leitnamen Werner, Heinrich und Berthold verweisen auf die benachbarten Herren von Büdingen und Grafen von Nidda. Erst recht verweist der Name unseres Domkapitulars auf die Hartmanne, Vorgänger der Herren von Büdingen. Und daß er für seine Mutter Benedikta eine Stiftung im Kloster Maria Laach hinterlassen hat, führt in den Raum, aus dem die Herren von Isenburg gekommen sind.
Der Kölner Domkapitular Hartmann von Lißberg (von 1222 bis 1276) ist der Forschung fast ganz entgangen.Er findet sich in keinem der Stammbäume der Herren von Lißberg. Dabei ist seine Abkunft außer Zweifel, denn an einer seiner ersten Urkunden hängt das große ovale Dynasten - Siegel mit dem Leoparden der Herren von Lißberg.Vermutlich gehört er zur ersten Generation der Lißberger, die dann aus vier Brüdern bestanden hätte. In das Kölner Domstift, das bis auf Ausnahmen dem Hochadel vorbehalten war, ist er mit Sicherheit mit Hilfe von Verwandten seiner Mutter aufgenommen worden. Er kann dabei noch ganz jung gewesen sein, denn in das Kölner Domstift trat man oft schon als Kind ein und gelangte dann erst mit den Jahren in den inneren Kreis der Domkapitulare.
Im Kölner Donstift stand unser Hartmann als damals einziger aus der Gegend südlich der Lahn ziemlich allein, und er blieb auch der einzige aus seiner Familie, der dorthin gelangt ist. Weil er 1235 nach seinem Rang schon ein bis zwei Jahrzehnte im Domstift gewesen sein muß, dürfte er zu diesem Zeitpunkt schon schon mindestens 20 bis 25 Jahre alt gewesen sein.
Unter seinen damaligen Standesgenossen im Domstift zeichnete sich Hartmann außerdem dadurch aus, daß er einer von Dreien oder Vieren war, die sich Magister (damals dasselbe wie Doktor) nennen durfte. Er hatte also studiert, vielleicht an dem großen Studium der Dominikaner in Köln, vielleicht aber auch in Paris oder Italien. Man darf davon ausgehen, daß er einer der Schüler von Albert dem Großen gewesen ist und auch später noch mit diesem Kontakt gehabt hat.
Er taucht übrigens auch gemeinsam mit dem ersten Baumeister des Kölner Doms, Gerhard, Domkapitular wie er, in einer Zeugenreihe auf.
Ob er jemals Priester geworden ist, weiß man nicht. Mehr als Diakone waren die hochadeligen Dömkapitulare in der Regel nicht.
In der Zeit bis 1261 - es ist die Zeit des großen Kölner Erzbischofs Konrad von Hochstaden - taucht Hartmann von Lißberg nur einige Male am Rande auf.
Unter dem nachfolgenden Erzbischof Engelbert von Valkenburg erscheint er aber dann schlagartig in "exponierter Stellung". Die Kölner Forschung geht davon aus, daß er einer der engsten Mitarbeiter dieses Erzbischofs gewesen ist. Jetzt wurde er auch Probst des Stiftes Rees am Niederrhein und führte danach ein Amtssiegel. Nun taucht Hartmann von Lißberg als Vermittler zwischen Erzbischof und Pfalzgraf und als Schiedsrichter in einer großen Sühne zwischen dem Erzbischof und der Stadt Köln auf. Als der Erzbischof zeitweilig in Gefangenschaft geriet und hierauf ein päpstlicher Legat im Bonner Münster den großen Bann aussprach, stand Hartmann von Lißberg unter den Zeugen. Eine Vertrauensstellung scheint er auch unter dem nachfolgenden Erzbischof Siegfried von Westerburg aus dem Westerwald (seit 1275) gehalten zu haben.
Nach kurzer Zeit ist dieser größte der Herren von Lißberg aber schon am 29. August 1276, vermutlich in Köln, gestorben.
Im Totenbuch des Döms findet sich sein Name.



 
 
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